Squid Game Guards, generated by Grok AI

Squid Game – eine philosophische Betrachtung

Vor kurzem wurde auf Netflix die 2. Staffel der koreanischen Serie Squid Game veröffentlicht, in einem anderen Blog-Post habe ich bereits meine Probleme und Misstrauen beim Starten von Serien auf Netflix und Co geäußert. Also habe ich erst jetzt die Serie Squid Game angeschaut, aus Sorge, dass es keine zweite Staffel geben könnte. Die Serie selbst ist wirklich gut, ohne zu Spoilern, gute Charaktere und Darsteller, eine Story, die man nachvollziehen kann und Akteure die im Hintergrund das ganze steuern.

Doch in diesem Post möchte ich nicht auf die Serie als Cinematische Dramaturgie eingehen, welche zweifellos großartig ist und wo sich Hollywood mal als Vorbild nehmen könnte, in diesem Beitrag geht es um eine Analyse und philosophische Betrachtung.

Achtung Spoiler Warnung: Wer die Serie noch nicht geschaut, dem sei empfohlen dies zuerst zu tun, bevor man weiter liest.

Squid Game – Die Gier nach mehr

In der Serie zeichnet sich eines immer wieder ab, selbst wenn man meint, dass dieses tödliche Spiel doch grausam sei, so wird keiner der Teilnehmer wirklich gezwungen, jeder kann von der Regel Gebrauch machen und durch Mehrheit das Spiel abbrechen. Wenn jemand zurückkommt, ist es deren eigene Entscheidung. Und obwohl von dieser Regel in beiden Staffeln Gebrauch gemacht wird, überwiegt der negative Charakter der Menschen.

Das faszinierende daran ist, die Menschen die schwer verschuldet sind, sehen darin nicht eine wirkliche Wahl, entweder sie wären ihr ganzes Leben so verschuldet, das man kein Leben mehr führen könnte und ggf. von Kredithaien die Organe entnommen werden, oder man hat die Chance sich von diesen Schulden frei zu kaufen, mit dem Risiko dabei zu sterben. Natürlich alles freiwillig.

Die Teilnehmer, die man kennenlernt, haben immer unterschiedliche Beweggründe, jeder hat Schulden aus anderen Gründen, doch meist ist es hier Gier oder Glücksspiel. Doch wenn man darüber nachdenkt, und die Spieler mit dem Geld, das ihnen bereits zustehen würde, nach Hause gehen, warum sollten diese weiter spielen? Es bleibt deren Gier nach mehr, nur noch ein Spiel, und noch mal nur ein Spiel, immer wieder…. Das wird vor allem in der zweiten Staffel deutlich.

Ist das Geld das Menschenleben Wert?

In der ersten Staffel ist das noch etwas anders, denn während man in der 2. Staffel das Geld unter den verbleibenden Teilnehmern aufgeteilt wird, können die Teilnehmer in der ersten Staffel nur mehrheitlich das Spiel beenden, aber ohne Geld nach Haus gehen, folglich entsteht hier ein moralisches Dilemma, denn die eigenen Schulden verschwinden nicht, die Menschen, die ihr Leben verloren haben, wären umsonst gestorben und das leid und Qualen, die man ertragen musste, bleiben als eigenes Trauma an einen hängen, ohne irgendwas dafür zurückzubekommen.

Ist es dann moralisch richtig nach all dem was passierte, einfach abzubrechen und das Leid, dass für alle entstand in Kauf zu nehmen oder sollte man als letztes übrig bleiben, dann mit dem Blutgeld der Toten ein sorgenfreies Leben führen? Von den Albträumen, die man dann ertragen müsste und die Schuldgefühle, die an einem Nagen würden, ganz zu schweigen.

Es ist am Ende eine Hypothetische, was wäre, wenn Frage, was nicht selten in der Philosophie ist und jeder wird anders antworten, ich selbst denke, dass es in einer solchen Situation auch nicht mehr auf die Moral drauf ankommt, sondern es ein Überlebensinstinkt ist, einfach überleben zu wollen, es gibt dann kein falsch oder richtig, wenn es ums eigene überleben geht. Was in der Serie sogar so weit geht, dass man nicht einmal einem einst hilfsbereiten Freund noch vertrauen kann und dieser einen hinterhältig verrät. Traurigerweise zeigt sich dieses Verhalten auch in der Realität, wenn auch nicht in einem solchen Ausmaß, dass man schon für wenig Geld ihre Lieben verraten und betrügen würden.

Besonders in der zweiten Staffel finde ich, ist das Thema Gier prägender ausfällt, da hier größere Schuldner vorgestellt werden, welche lieber weiterspielen und bereit sind über die Leichen derjenigen zu gehen, welche einfach nur aussteigen wollen, um zurück zu ihrer Familie zu kommen, sich daran erinnern was eigentlich wichtiger ist als Geld.

Freunde und Vertraute

Wenn man vom Thema Gier absieht, so zeigt sich in Squid Game doch noch eine andere Komponente, welche Hoffnung macht, Menschen kennenzulernen, die einander vertrauen und versuchen zu helfen, möglichst lange am Leben zu bleiben, um gemeinsam das Spiel als Mehrheit abbrechen zu können. Vielleicht ist aber auch genau das, was dann jemanden bewusst werden lässt, dass es eben um mehr als Geld im Leben geht und das diejenigen, denen man so sehr vertraut, einem umso mehr Schmerzen bereiten, wenn man sich nicht gemeinsam retten konnte.

Ich denke, dass, selbst wenn diese Serie eine Fiktion ist (und hoffentlich bleibt, nicht so wie Medwedew den Vorschlag Richtung Südkorea äußerte), würde es in der Realität, bestimmt Menschen geben, die gierig genug sind, um zu gewinnen. Denn es gibt in der Serie leicht versteckt den Hinweis, dass man nicht mehr glücklicher wird, wenn man zu viel Geld hat und man dann auf Ideen kommt, die abseits des Denkens von normalen Menschen liegen.

Und das ist nicht weit hergeholt, wenn man zu viel Geld hat, würde man früher oder später kein Glück mehr empfinden, weil man alles jederzeit haben kann, das soll nun keine Kritik am Reichtum sein, sondern eher eine Erinnerung daran, dass das Glück ein Teil des Weges ist, den man geht und man glücklicher über etwas ist, wenn man dafür auch selbst gearbeitet hat um sich etwas leisten zu können.

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Geschrieben von Petr Kirpeit

Alle Beiträge entsprechen meiner persönlichen Meinung und sind in Deutsch verfasst. Um englischsprachigen Lesern den Zugang zum Artikel zu bieten, werden diese automatisch über DeepL übersetzt. Fakten und Quellen werden nach Möglichkeit hinzugefügt. Sofern es keine eindeutigen Beweise gibt, gilt der jeweilige Beitrag als meine persönliche Meinung zum Stand der Veröffentlichung. Diese Meinung kann sich im Laufe der Zeit verändern. Freunde, Partner, Unternehmen und weitere müssen diese Position nicht teilen.

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