Bilder werden immer größer – das ist ein Problem

Seit einiger Zeit fällt mir eines auf, die Dateien werden immer größer, hauptsächlich Bilder, seitdem 4K, 8K und Bilder mit mehr als 30 Megapixel gemacht werden, entstehen immer größere Dateien, und das ist ein Problem. Nicht weil man damit nicht umgehen kann, aber weil diese Qualitätsauflösungen im Alltag nicht gebraucht werden und Speicherplatz verschwenden, im Namen des technologischen Mantras, größer, besser, weiter, höher…

 

Aber ich bin nicht, der erste, der fragt, warum immer mehr Smartphones mehr als eine Kamera haben müssen

 

 

Quelle: Anandtech.com, keine Lizenz bekannt

 

Was also bringen uns immer mehr Details auf Fotos, die wir einmal machen und nach ein paar Monaten oder Jahren mal einmal ansehen? Das Problem ist hierbei nicht der Umstand immer größer werdender Dateien bzw. Bilder, sondern dass man immer weniger Kontrolle über die Auflösung bekommt. So konnte ich bei meinem ersten Smartphone von Xiaomi, dem Xiaomi Mi3, noch die Kamera Auflösung gut un detailliert einstellen, also 640p, 720p, etc., so kann ich bei meinem aktuellen Smartphone, dem Xiaomi Redmi Note 9 Pro, nur die Bildqualität auswählen, zwischen Niedrig, Standard und Hoch. Ja, was ist das denn für eine Auswahl? Ich könnte jetzt natürlich alternative Kamera Apps mir suchen, aber mal ehrlich, wer macht sich den Aufwand da am Ende?

Bei der Auswahl einer Qualitätsstufe kann man ungefähr schätzen, was man da an Verbrauch hat, aber mit den Smartphones dich in den letzten Jahren in die Hände bekam, geht sowas immer mehr verloren.

Kürzlich hat ein Kunde mir eine ZIP Datei mit mehreren Bildern geschickt. 44 Dateien, von 70 KB bis 15 MB war alles dabei, wobei der Durchschnitt bei 5 Megabyte liegt. Und jetzt kommen wir zum Problem, wenn man diese Bilder original hochlädt, dauert das lange, bei WordPress werden die dann noch skaliert, das ist dann an sich nicht das Problem, verbrauchen diese aber manchmal immer noch gut gerne 1-2 MB. Was zu viel ist, um nur als beiläufige Darstellung zu fungieren. Und jetzt kommen 10 oder mehr solcher Bilder auf eine Webseite, von jemanden, der keine Ahnung hat. Das Ladechaos ist perfekt, große Dateien, lange Wartezeiten und Datenvolumen welches sich in Luft auflöst.

Zum einen liegt das Problem bei den Herstellern, welche die Bilder immer noch in JPG/JPEG abspeichern, statt dass man als Nutzer selbst die Freiheit bekommt zu entscheiden, welches Format man sich wünscht (Ist ja nicht so das ich ein PRO Gerät habe und eben kein Anfänger bin).

Um solche Datenmengen zu reduzieren, habe ich über die Jahre immer wieder andere Tools verwendet, mal offline Programme wie FILEminimizer, FileOptimizer (welches mit einer ganzen Armee an Tools zur Kompression kommt), aber auch Online Tools wie convertio.co, tinypng.com, mein neuer Liebling hierbei ist compressimage.io, welches ich bei ProductHunt entdeckt hatte. Per Drag-and-drop werden Bilder komprimiert, man kann dann auch auswählen welche Qualitätsstufe in Prozent, welche Bildweite und ob es in WebP komprimiert werden soll.

WebP finde ich hierbei immer am besten, weil die Qualität gut bleibt und der Speicherverbrauch sich in Grenzen hält. Gerade Bilder welche auf Webseiten veröffentlicht werden, oder Social Media, finde ich dieses Format gut. Seit kurzem bemerke ich auch, dass immer mehr Plattformen, zumindest, wenn ich Bilder im Chrome Browser speichern möchte, dass diese im JFIF Format (JPEG File Interchange Format) gespeichert werden. Das Problem ist, es ist an sich nur eine JPG Datei in einem anderen Format/Container, und man kann die Datei einfach von xyz.jfif in xyz.jpg umbenennen und es funktioniert trotzdem. Was das also bringen soll, ist mir persönlich zumindest nicht ganz schlüssig.

Ein richtiger Underdog ist derzeit noch AVIF, dieses Format kann Bilder noch besser komprimieren, gleichzeitig ist der Qualitätsverlust mit dem Auge, im Vergleich zu anderen Formaten/Kompressionen, nicht erkennbar.

Hier gibt es einen sehr guten Test mit Bildvergleichen.
Wer mit den verschiedenen Kompressionen spielen möchte, kann das mit squoosh.app testen.

Das Problem der Datei/Bildgrößen liegt aber nicht nur bei den Herstellern der Smartphones bzw. Android, welche die Option zum Dateiformat nicht anbieten, sondern auch bei den Webseiten. Bei LinkedIn kann man nur JPG/PNG Bilder hochladen, weder AVIF noch WebP, und wenn man ein Bild im WebP Format als OpenGraph Image einstellt, welches als Vorschaubild bei sozialen Plattformen geladen werden soll, funktioniert das nicht und LinkedIn wählt sich einfach ein anderes Bild, was gar nicht zum Beitragsbild passt.

Aber nicht nur die sozialen Plattformen sind hier das Bottleneck, auch WordPress, das Content-Management-System, dass eine weltweite Verbreitung von 64% hat, trägt Mitverantwortung an diesem Problem, so wird im System immer noch nicht WebP als Option zum Hochladen standardmäßig erlaubt, von AVIF ganz zu schweigen, diese Probleme sorgen dann dafür, das man lieber bei Legacy Formaten wie JPG/PNG bleibt, welche definitiv eine Daseinsberechtigung haben, aber halt aufgrund der steigenden Anforderungen nach mehr Qualität, immer mehr aufquellen und Speicherplatz verbrauchen, den man sich durch neuere Formate, sparen könnte.

Aber nicht nur Bilddateien sind größer geworden, auch Office Dateien wie Word, Powerpoint, Excel sind größer geworden:

 

 

Das Problem der Bilder zeigt sich bei Webseiten auch auf diesem Diagram, es zeigt hier leider nur einen Abschnitt von 2011-2015, es fehlt also ein großer Teil der letzten 20 Jahre, doch ist klar erkennbar, dass die Webseitengröße ,hauptsächlich aufgrund der steigenden Anzahl an Bildern bzw. an der steigenden Dateigröße der Bilder, anwächst. Und hierbei geht es nicht nur um den Speicherverbrauch sondern auch um den Datentraffic, welcher durch immer größere Bilder auch immer mehr Rechenleistung und Energie zur Datenübertragung benötigt.

Was denkst du? Stimmst du mir zu oder hast du eine eigene These oder Gedanken zum Thema.

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Image via mobiForge

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Geschrieben von Petr Kirpeit

Alle Beiträge entsprechen meiner persönlichen Meinung und sind in Deutsch verfasst. Um englischsprachigen Lesern den Zugang zum Artikel zu bieten, werden diese automatisch über DeepL übersetzt. Fakten und Quellen werden nach Möglichkeit hinzugefügt. Sofern es keine eindeutigen Beweise gibt, gilt der jeweilige Beitrag als meine persönliche Meinung zum Stand der Veröffentlichung. Diese Meinung kann sich im Laufe der Zeit verändern. Freunde, Partner, Unternehmen und weitere müssen diese Position nicht teilen.

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