Das Internet stirbt, mit ihm das Wissen der Menschen

Das Internet stirbt – aber nicht so wie man es erwartet

Kennt ihr es? Ihr habt ein Problem und sucht im Internet danach und findet einen Artikel oder ein Forum Thread, wo über genau dieses eine Problem diskutiert wird. Ich fand einen Thread aus dem Jahr 2004, der genau diese Frage, die ich hatte, behandelt hat. Das hat mich nachdenklich werden lassen.

Internet der Plattformen

Seit 2005 gibt es immer mehr Social Media in unserem Leben, heute ohne Social Media leben? Kriegen die wenigsten hin, zu viele aktuelle Informationen erhält man dort und teils von der anderen Seite der Welt, kann mit Nutzer diskutieren.

Doch ist das noch das eigentliche Internet? Wir verlagern immer mehr unser selbst auf Plattformen, zentralisierte Entitäten kommerziellen Interesses, die, wie sie wollen, Funktionen einem aufzwingen und diese auch wieder entfernen.

Und wenn wir ein Problem haben oder eine Frage zu einem bestimmten Thema haben, dann suche ich zumindest nie bei Facebook nach einer Antwort, in den Gruppen kommt es darauf an, wie aktiv diese sind, teils kriegt man antworten zwischen 15 Minuten und 3 Monaten.

Nein, ich gehe ins Netz und suche bei Google nach Seiten und Foren, wo ein Problem diskutiert wird.

Und so kam ich auf den Forum-Thread aus dem Jahr 2004.

Internet der Menschen

Früher, bevor es die ganzen sozialen Netzwerke gab, gab es im Internet Foren, wo Menschen sich zu unterschiedlichen Themen ausgetauscht haben. Und das besondere, diese Diskussionen und Themen kann man über die Suchmaschinen wie Google und Bing finden, etwas das auf die sozialen Netzwerke nicht zutrifft. Bei Google findet man keine Diskussion bei Facebook und selten finde ich über die Google Suche mal einen LinkedIn Pulse Artikel.

Die Suche nach Antworten in der Vergangenheit

Und dann sitze ich da, und sehe, das Datum, wann dieser Thread begonnen wurde: 2004 und denke, Fuck. Ich bin echt alt. Ich vergegenwärtige mich meiner selbst, dass bereits vor 20 Jahren, ein Mensch, kein Bot oder KI, wie es heute langsam normal wird, diese Frage gestellt hat.

Zum einen merkt man wie alt man ist und gleichzeitig realisiert man, wie das Internet die Menschen selbst über die Zeit verbindet. Diese Erkenntnis, ja das man Menschen über die Zeit hinweg schreiben kann, quasi, eine virtuelle Zeitreise, habe ich einige Male bereits bei YouTube Videos gemacht, wo ich immer mal wieder bei YouTube Videos angezeigt bekomme, welche mehr als 10 Jahre alt sind, und mich an eine doch irgendwie bessere Zeit erinnern.

Da wo ich nach Kommentaren suche, welche auch sich auf das Thema Zeit setze und ich kommentiere „Hey, schöne Grüße aus dem Jahr 2024, du hast recht, der Song ist wirklich zeitlos. Ich hoffe egal, wo du bist, dass es dir gut geht“. Solche Art von Kommentaren gebe ich da dann ab. Und denke, dass ich gerade einem Menschen schreibe, welche vor 10 Jahren darüber nachgedacht hat. Selten bekomme ich eine Antwort, klar, wie viele nehmen sich die Zeit auf einen YouTube Kommentar zu antworten oder?

Virtuelle Zeitreisen: Verbindungen über Jahrzehnte hinweg

Und dann denke ich, was ist, wenn dieser Mensch nicht mehr am Leben ist? Ob 10 oder 20 Jahre, es passiert so viel auf der Welt, es kann so viele Gründe geben, dass dieser Mensch nicht mehr da ist.

Und du realisierst, ja, alle Menschen sterben irgendwann, und genauso auch das Internet, wo diese einst ihre Spuren hinterlassen haben.

Dieser eine Mensch, der vor 20 Jahren dasselbe Problem hat wie ich und dann durch die Diskussion mir die Lösung zeigt, lebt vielleicht nicht mehr, er hat aber seine Spuren hinterlassen, ja sein Wissen um dieses Problem zu lösen.

Wir wissen nicht, ob dieser Mensch noch da ist, oder ob es ihn nicht mehr gibt, aber zu wissen, dass dieser Mensch dir weiter geholfen hat, auch wenn man ihn nicht kennt und sich nicht mal den Nutzernamen überhaupt anschaut, dieses Gefühl, was man da erlebt.

Das ungewisse Schicksal digitaler Erinnerungen

Zu wissen, dass wenn diese Webseiten einmal offline gehen, weil die Betreiber keinen Sinn mehr sehen oder der Betreiber verstirbt und es niemanden gibt, der die Leidenschaft aufbringt, es weiterzubetreiben, mit all dem, gehen dann auch die Informationen und das Wissen von Menschen verloren, welche es einst gab und Spuren in der digitalen Welt hinterließen.

Ich denke, das ist eines dieser Dinge, für die sich 99% der Menschen nicht begeistern können, überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, aber es zeigt eine große Gefahr, dass das wissen, das im Internet liegt, nicht beständig ist, und jederzeit verloren gehen kann und wir uns daher überlegen sollten, wie wir dieses von Menschen generierte Wissen speichern können, um es weiter zugänglich zu halten.

Wir haben das Jahr 2024, bereits heute ist es schwierig alte Filme und Serien von vor 2000 zu bekommen, für die lebenden die diese 24 Jahre aktiv miterlebt haben, fühlt es sich für mich wie ein Wimpernschlag an, wo die ganze Zeit nur hin ist und ob wir nicht mehr machen könnten, um das Wissen zu schützen, zu bewahren und für zukünftige Generationen zugänglich zu halten.

Zukünftigen Historikern, möchte ich es nicht antun, dass sich diese durch YouTube mit Clickbait und TikToks quälen müssen, um eventuell was brauchbares historisches finden zu können.

Das Internet stirbt, und wird kleiner, in dem es weniger Menschen gibt, die außerhalb der großen Plattformen aktiv sind, damit stirbt aber auch das, was Menschen uns heute vor Jahrzehnten hinterlassen haben. Wir dürfen nicht den Fehler machen, dass das Wissen dieser Generation verloren geht, so wie das Wissen vor hunderten von Jahren, wo es nur Bruchstücke gibt, die uns in der Geschichte das wichtigste dokumentieren. Wir müssen ja nicht unbedingt die nächste Beschwerde auf Stein festhalten (Oldest written customer complaint) 😉

Wie seht ihr die Zukunft des Internets? Glaubt ihr, dass wir Wege finden können, unser digitales Erbe für kommende Generationen zu sichern? Teilt eure Gedanken und Ideen in den Kommentaren!

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Geschrieben von Petr Kirpeit

Alle Beiträge entsprechen meiner persönlichen Meinung und sind in Deutsch verfasst. Um englischsprachigen Lesern den Zugang zum Artikel zu bieten, werden diese automatisch über DeepL übersetzt. Fakten und Quellen werden nach Möglichkeit hinzugefügt. Sofern es keine eindeutigen Beweise gibt, gilt der jeweilige Beitrag als meine persönliche Meinung zum Stand der Veröffentlichung. Diese Meinung kann sich im Laufe der Zeit verändern. Freunde, Partner, Unternehmen und weitere müssen diese Position nicht teilen.

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